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Wer sich etwas mit Videotechnik befasst und auch die eine oder andere Fachzeitschrift liest, kommt am Thema 'Videoschnitt mit dem Computer' nicht vorbei, denn alles andere wäre reine Zeitverschwendung. Bei mir war das Thema ohnehin von Anfang an vorbestimmt und die Anschaffung einer entsprechenden Anlage bereits eingeplant.

Der Schnitt erfolgt im Computer. Dabei wird zunächst das Originalmaterial in den Computer eingelesen (Capture) und dort gespeichert. Danach wird es auf eine Timeline aufgetragen, wobei Bild und Ton beliebig gekürzt und verändert werden können. Die Szenen werden in die gewünschte Reihenfolge gebracht und mit Effekten und Überblendungen versehen. Während der Arbeit kann man mit verschiedenen Vorschaumöglichkeiten (kleineres Bild, weniger Auflösung) das Ergebnis kontrollieren. Am Ende der Bearbeitung wird ein neuer Film errechnet und wieder auf Video ausgegeben. Vorteile dieses Verfahrens: keine mechanische Abnutzung der Zuspieler, nur ein Recorder für Wiedergabe und Aufnahme erforderlich. Der wichtigste Vorteil ist, dass man mit diesem Verfahren alles machen kann, was man möchte. Bild und Ton lassen sich bis aufs i-Tüpfelchen ausfeilen (natürlich in den Grenzen, die das Originalmaterial erlaubt).

Für das Drehen des Rohmateriales  benutze ich den digitalen Canon Camcorder XM1, für Mini DV-Kassetten. Ein 3-Chip Camcorder der gehobenen Klasse. Das zurückspielen des fertig geschnitten Materials vom PC erfolgt auf den Panasonic Digitalrecorder DV 10000, entweder auf DV- oder auf Mini DV-Kassette. Das Herstellen von Video-DVD führe ich mit einem Panasonic DVD Recorder DMR-E100H durch.

Einen leistungsfähigen Rechner. Zu diesem Zweck schaffte ich einen XP 1800+ PC an. Dieses Gerät bestückte ich mit 256 MB RAM Hauptspeicher. Von Haus aus verfügte der PC über einen EIDE-Controller und eine 40GB Festplatte, die ich in 7 Partitionen unterteilt habe. Für die Videodateien benötigt man grosse und schnelle Festplatten. Ich bestückte den Rechner mit einer 19 GB Festplatte (habe ich von meinem alten Rechner übernommen) und einer 160 GB IBM Festplatte. Dabei kalkulierte ich folgendermassen: 160 GB Originalmaterial , 20 GB Audiodateien, Projekt- und Titeldateien, 19 GB für Vorschaudateien.

Die eigentliche Schnittstelle zwischen Videorecorder und PC besteht in der Videoschnittkarte. Sie digitalisiert das eingehende Video- und Audiosignal und bereitet es PC-gerecht auf. Bei der Wiedergabe erzeugt sie aus dem Datenstrom wieder Bild und Ton, die vom Videorecorder aufgezeichnet werden können. Als ich meine Anlage zusammenstellte, habe ich mich für die Videoschnittkarte DV-now AV von Fast Electronics entschieden, da ich mit der Videokarte AV-Master von Fast gute Erfahrungen gesammelt habe.

Zur Verwaltung und zur Aufnahme der Videoclips befindet sich FAST.forward Software im Lieferumfang. Der DV-now Karte. In edlem Blaugrau gehalten, kann der Anwender hier Clips aufnehmen, via Overlay betrachten und trimmen oder einzelne Standbilder erzeugen. Hierbei hilft auch eine DV-Recordersteuerung, welche mittles eines Videoclips auf der mitgelieferten CD auch die bildgenaue Kalibrierung an verschiedene Recorder-Typen erlaubt. Bisher einmalig dürfte die Möglichkeit sein, die vier Audiospuren eines DV-Films gleichzeitig in ein File zu schreiben. Bei dem verwendeten Fileformat handelt es sich übrigens nicht, wie bei vielen Konkurrenten, um AVI-Dateien, sondern um ein eigenes, DIF getauftes Format.

Als Schnittsoftware liegt Adobe Premiere LE bei. Mit der LE-Version hat Adobe zwar die Grundfunktionalität des Schnittprogramms erhalten, jedoch alle Funktionen, welche ein kreativeres Arbeiten ermöglichen wegkastriert. Während man die ausgedünnten Filter- und Übergangsmenüs noch leichter verschmerzen könnte, fielen leider auch die Bewegungspfade und Überlagerungsoptionen der Schlankheitskur zum Opfer. Letztere wären bei den drei zurückgebliebenen Videospuren auch kaum praktisch anwendbar. Der Anwender ist daher mit diesem Schnittprogramm auf Titel und einfache Effekte beschränkt, deswegen habe ich mir die Vollversion Premiere 6.0 bzw. 6.5 zugelegt.

Fazit

Die Videobearbeitung ist eine äusserst langwierige Tätigkeit. Wer den fertigen Film betrachtet, merkt nicht, wie viel Arbeit in diesem Werk steckt. Die Perfektion, wie wir sie vom Fernsehen kennen, wird ein Amateur in den seltensten Fällen erreichen. Ihm fehlen dazu einfach die technischen Möglichkeiten, die Archivaufnahmen und die finanziellen Mittel. Deshalb hat er es schwer, unsere verwöhnten Augen zu beeindrucken. Man möge dies bei der Beurteilung eines Amateurfilms berücksichtigen.

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